Gott im Alltag suchen und wahrnehmen

Bild: Die Ursulinen in Dorsten übernehmen die Fürbitten der Nutzer auf der Internetplattform www.haus-der-seelsorge.de:(von links) Schwester Benedicta Kimmeyer, Schwester Annette Borgmann und Schwester Teresa Büscher. Foto: Michaela Kiepe

Dorsten. Die Ursulinen in Dorsten wissen, was auf sie zukommt. Denn bereits zum fünften Mal nehmen sie die Bitten der Nutzer des Internetportals www.haus-der-seelsorge in ihre Gebete auf. „Entweder in den Laudes, der Vesper oder in unseren privaten Gebeten“, erklärt Schwester Benedicta Kimmeyer. Sie ist mit 71 Jahren die jüngste von acht Ordensfrauen, die in dem Konvent in der Dorstener Innenstadt leben.

Ihnen ist gemeinsam, dass das Kloster seit mehr als 50 Jahren ihr Zuhause ist. Die meisten waren als Lehrerinnen entweder an der Realschule oder dem Gymnasium St. Ursula tätig. „Vor dreieinhalb Jahren haben sie die Trägerschaft der beiden Schulen an die ‚Stiftung St. Ursula‘ abgegeben.

Es war eine Entscheidung, die die Ordensfrauen mit viel Weitblick getroffen haben. „Wir sind natürlich weiterhin mit den Schulen verbunden. Wir leben ja fast auf dem Schulhof des Gymnasiums“, sagt Schwester Teresa und schaut durch das Fenster auf den Pausenhof. Eine ebenfalls weitsichtige Entscheidung hatten die Schwestern auch schon 2012 mit dem Neubau des Klosters getroffen. „Das alte Kloster hatte eine schlechte Bausubstanz, war viel zu groß und nicht barrierefrei. Deshalb haben wir es abgerissen und neu gebaut“, so Schwester Annette Borgmann. Das auf Zukunft ausgerichtete Konzept: Neben den Gemeinschaftsräumen entstanden für die Schwestern altersgerechte Wohnungen.

„Jede Zeit hat ihre Herausforderungen. Uns ist es jetzt ein Anliegen, ein Miteinander in dieser Altersstruktur zu leben und füreinander zu sorgen“, informiert Schwester Annette. Die älteste Mitschwester ist Schwester Johanna Eichmann. Die Mitbegründerin des Jüdischen Museums Westfalen in Dorsten feiert im Februar ihren 93. Geburtstag. „Die Schwestern können – trotz altersbedingter Beeinträchtigungen – in Würde alt werden und in Würde begleitet sterben“, betont auch Schwester Teresa.

Seit 320 Jahren leben Ursulinen in Dorsten, und sie haben in die Stadt hineingewirkt. „Unter den sieben Ehrenbürgern Dorstens sind zwei Frauen. Und das sind Schwester Johanna und Schwester Paula“, sagt Schwester Annette.

Samstag, 9. Februar 2019, 14:01 • Verfasst in Dorsten

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